Mein Cover. Ein spannendes Kapitel.

Obwohl ich wusste, dass die Auswahl des Covers normalerweise beim Verlag liegt, hatte ich eigene Bilder im Kopf: Die Silhouette eines Paares, ein elegant gedeckter Tisch, ein Zeitungsartikel auf dem ein Stück Schokolade und Waffelstreusel lagen … usw. Der Vorschlag vom Verlag: ein Moorsee, eingebettet in einer Herbstlandschaft. Mein Magen rebellierte. Ich befragte Freunde und Familie:  Das geht gar nicht! Passt nicht zum Inhalt! Mein Gefühl im Magen hatte mich nicht getäuscht. Was folgte waren Telefonate und Emails mit dem Verlag, und Gebete. 

Der Verlag nahm meine Beweggründe ernst und versuchte alles, versprach aber nichts. Denn die Zeit, für eine nervige Autorin mit Extrawünschen, war nicht mehr gegeben. Das Cover musste festgelegt werden, damit die Vorschau in Druck gehen konnte, und zwar heute, in genau 4 Stunden. Der Fotograf, der die Bilder machte, hatte jedoch eine Ausstellung und war quasi unerreichbar. Der Moorsee, eingebettet in einer Herbstlandschaft schaute mich kühn an und ich versuchte mich mit dem Gedanken anzufreunden: Das ist mein Cover!  

Meine Freundin Nici saß mir gegenüber, als eine Stunde vor Abgabeschluss das ‚Ping‘ meines Outlooks ertönte. Es war der Verlag. Es waren Bilder. Es waren 9 Bilder mit Schokolade und Waffelstreusel. Einmal mit Tasse, ohne Tasse, mit Farbe, ohne Farbe. Okay – keine Panik. Noch 45 Minuten. Am besten: Bilder in Farbe ausdrucken. Druckerpatrone leer. Druckerpatrone kaufen. Noch 30 Minuten. Bilder drucken. Bilder ansehen. Klappt nicht. Bilder sind sich zu ähnlich. Auswahlverfahren ändern. Zwei Bilder hochhalten. Eines muss weg. Noch 15 Minuten. Phuuu, geschafft! Am Ende hielt ich mein wundervolles Coverbild mit ‚Zartbitter‘-Schokolade und Waffelstreusel in meinen Händen.